Fátima ist zweifellos das Herz des Pilgertourismus in Portugal und eines der bedeutendsten Marienheiligtümer der Welt. Es zieht Millionen von Pilgern aus allen Ländern an, die vom Glauben und der Hingabe an Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz von Fátima bewegt sind.
Das religiöse Phänomen von Fátima geht auf das Jahr 1917 zurück, in dem die Jungfrau Maria drei Hirtenkindern – Lúcia de Jesus, Francisco Marto und Jacinta Marto – in der Gegend von Cova da Iria erschienen sein soll.
Diese Erscheinungen, denen die Erscheinungen des Engels von Portugal im Jahr 1916 vorausgingen, prägten die Geschichte der katholischen Kirche und der Region nachhaltig und machten Fátima zu einem „Altar der Welt“. Das Heiligtum Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz von Fátima.
Der Heiligtumskomplex ist der Mittelpunkt des Besuchs, ein weitläufiger offener Raum, der die Vielzahl der Gläubigen beherbergt. Er umfasst:
Die Erscheinungskapelle: Sie gilt als das „Herzstück“ des Heiligtums und wurde genau an der Stelle errichtet, an der die Muttergottes erschienen sein soll. Es ist ein Ort großer Verehrung. Das Bildnis Unserer Lieben Frau von Fátima steht auf einem Sockel, der die Stelle der kleinen Steineiche markiert, auf der die Jungfrau Maria erschien.
Die Basilika Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz von Fátima: Imposant durch ihre weiße Farbe und ihren Glockenturm wurde sie am östlichen Rand des Gebetsbereichs erbaut. Im Inneren befinden sich die Gräber der drei Seher – der Heiligen Jacinta Marto, des Heiligen Francisco Marto und der Dienerin Gottes Lucia de Jesus.
Die Basilika der Heiligsten Dreifaltigkeit: Die 2007 eingeweihte Basilika ist ein moderner Tempel mit Platz für fast 9.000 Menschen und damit eine der größten katholischen Kirchen der Welt. Sie zeichnet sich durch ihre zeitgenössische Architektur und ihre ökumenische Bedeutung aus. Der Komplex umfasst die Kapelle der Apostel Petrus und Paulus sowie mehrere angrenzende Kapellen (wie die Kapelle des Allerheiligsten Sakraments und die Kapellen der Versöhnung).
Der Gebetsbereich: Der weitläufige Freiraum, der vom Herz-Jesu-Denkmal geprägt ist und in dem die wichtigsten Feierlichkeiten stattfinden, ist der Ort.
Hier nehmen Pilger an der Messe teil und an besonderen Tagen an der symbolträchtigen Kerzenprozession, einem der denkwürdigsten Momente der Andacht in Fátima (insbesondere in den Nächten vom 12. auf den 13. Mai und vom 12. auf den 13. Oktober).
Die Große Steineiche: Eine jahrhundertealte Steineiche, die neben der Erscheinungskapelle steht und den Baum symbolisiert, unter dem die Hirtenkinder und die ersten Pilger die Erscheinungen erwarteten.
Das Denkmal der Berliner Mauer: Ein Stück der Berliner Mauer symbolisiert die Rolle Unserer Lieben Frau von Fátima beim Zusammenbruch des Kommunismus, wie in den Botschaften der Jungfrau Maria prophezeit.
Die historische und spirituelle Umgebung
Das Erlebnis von Fátima geht über das Heiligtum hinaus und umfasst die Orte, an denen die Seher lebten und an denen andere entscheidende Momente der Erscheinungen stattfanden:
Aljustrel – Haus der kleinen Hirtenkinder: Das kleine Dorf, in dem die drei Seher geboren wurden und lebten. Die Häuser von Francisco und Jacinta Marto sowie Lúcia de Jesus (umgebaut zu Hausmuseen) können besichtigt werden und bieten einen authentischen Einblick in das damalige Landleben.
Loca do Cabeço: Der Ort, an dem die Hirtenkinder 1916 die Erscheinungen des Friedensengels empfingen, die sie auf ihre Begegnungen mit Unserer Lieben Frau vorbereiteten.
Valinhos: Der Ort der vierten Erscheinung Unserer Lieben Frau (am 19. August 1917) und der Endpunkt des Kreuzwegs auf dem Hirtenkinderweg.
Kreuzweg und Ungarischer Kalvarienberg: Ein Weg der Besinnung und Pilgerfahrt, der dem Weg der Hirtenkinder folgt und an der von ungarischen Katholiken gestifteten Kapelle des Heiligen Stephan (Ungarischer Kalvarienberg) endet.
Pfarrkirche Fátima: Die Kirche, in der Lúcia, Francisco und Jacinta getauft wurden und Francisco viele Stunden im Gebet verbrachte.
Fátima-Wege
Für Pilger, die den Glaubens- und Opferweg der ersten Gläubigen erleben möchten, gibt es ein Netzwerk religiöser und kultureller Routen, die sogenannten Fátima-Wege (wie den Tejo-Weg, den Nazareth-Weg oder den Nordweg).
Diese Wanderwege meiden Hauptstraßen und bevorzugen Feldwege und Landstraßen. Sie fördern tiefe spirituelle Erfahrungen und den Kontakt mit Natur und Kulturerbe.
Kulturtourismus und Umgebung
Besuche in Fátima werden oft mit anderen historisch und religiös interessanten Stätten der Region kombiniert, wobei die zentrale Lage der Stadt genutzt wird:
Kloster Batalha: Ein Meisterwerk gotischer Architektur, UNESCO-Weltkulturerbe.
Kloster Christi (Tomar): Ein Wahrzeichen der Tempelritter in Portugal und ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe.
Kloster Alcobaça: Ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe, berühmt für die Gräber von König Pedro I. und Königin Inês de Castro.
Die mittelalterliche Stadt Ourém: Mit ihrer imposanten Burg und der Stiftskirche.
Nazaré: Ein Fischerdorf, bekannt für das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Nazaré und seine riesigen Wellen.
Kurz gesagt: Fátima bietet ein tief religiöses Touristenerlebnis, bei dem die Geschichte der Erscheinungen mit der Erhabenheit der Tempel, der Schlichtheit der ursprünglichen Kultstätten und der Intensität des Glaubens der Millionen von Pilgern, die jährlich hierher kommen, verschmilzt.
Es ist ein Ziel für Rückzug, Gebet und spirituelle Erneuerung.